TCM
Unter TCM versteht man die Traditionelle Chinesische Medizin, die seit mehr als 2000 Jahren in China und anderen asiatischen Ländern zur Diagnosestellung erfolgreich angewandt wird und sich mit ihren Therapieformen Akupunktur und Kräuterlehre zur Behandlung von internistischen Erkrankungen und in der Schmerztherapie bewährt hat.
Qi
Von zentraler Bedeutung bei der Sicht auf das Befinden des Patienten ist die Beurteilung des Qi:
Qi ist die ENERGIE und die LEBENSKRAFT des Menschen,
- Sie ist zum Einen eine reine Essenz, die von den Inneren Organen während eines nach festen Regeln ablaufenden Zyklusses gebildet wird und die die Aufgabe hat, Körper und Seele zu nähren.
- Aber sie ist auch die funktionelle Aktivität der Inneren Organe.
Ist das Qi in seinem Fließen gestört oder erleidet es einen Mangel, dann entsteht Krankheit.
Die Aufgabe der TCM ist es , die Art der Störung rechtzeitig zu erkennen und mit den geeigneten Therapieformen zu behandeln. Nur nach einer differenzierten Feststellung der Art der Disharmonie, unterstützt durch gezielte Puls- und Zungendiagnostik, kann eine zielgerichtete Therapie erfolgen, denn jede einzelne Störung der Qi-Produktion oder einer Qi-Stagnation braucht spezifische Akupunkturpunkte und spezielle Kräuter zur effizienten Behandlung.
Psyche
In der TCM fließen auch psychische Dysbalancen in die Diagnosefindung mit ein und bestimmen maßgeblich die Auswahl der Akupunkturpunkte und die Auswahl der Kräuter.
Man unterscheidet sog „7 innere Krankheitsursachen“ und deren Symptome:
- Zorn (oft unterdrückt)oder übermäßige Gereiztheit: nach TCM:>schwächt die Leber< àTinnitus, Schwindel, Kopfschmerzen, trockene Augen und schlechteres Fokussieren, brüchige Nägel , Muskel- und Sehnenschmerzen bzw ~Verletzungen
- Freude/ übermäßige Erregung (zu intensives „Leben“):nach TCM:>schwächt das Herz < à übermäßige Herzstimulation, Schlafstörungen, Freudlosigkeit/Depression, nicht klar denken können, Sprachschwierigkeiten
- Traurigkeit (z B auch nach einem Todesfall): nach TCM:>schwächt die Lunge< à Atemnot bzw „nicht genug Luft zum Durchschnaufen“, häufige Infekte, Müdigkeit/Depression, Schuler- u Nackenverspannungen
- Sorge: nach TCM: > schwächt die Milz/Pankreas und die Lunge< à chron Nackenverspannungen (hochgezogene Schultern), Lungenschwäche, Verdauungsstörungen (weiche Stühle)
- Nachdenklichkeit (übermäßige mentale Belastungen): nach TCM: >dto wie „Sorge“< àMüdigkeit, kein Appetit, Verdauungsstörungen (weiche Stühle), Inkontinenz,
- Angst (auch Bettnässen, Schul- und Prüfungsangst):nach TCM:<schwächt die Niere> àHitze im Gesicht, kaltschweißige Hände, Nachtschweiß, trockene Mundschleimhäute, schlechtere Hörfähigkeit
- Schock:nach TCM:>entzieht akut Herz und Nieren das Qi, übermäßiger Qi-Verbrauch< à akute Atemnot, Unruhe und Schlafstörungen,, Nachtschweiß, Schwindel, Tinnitus
Die Emotionen werden zu einer Krankheitsursache, wenn sie besonders stark sind, oder über einen längeren Zeitraum bestehen. Sehr oft werden sie nicht bewusst wahr genommen .
Körper und Geist bilden eine Einheit, so können Emotionen die Organfunktionen negativ beeinflussen, aber auch organische Störungen die Psyche in Disharmonie bringen. Ein gewissenhafter Patienten-Befund ist die Grundlage einer guten Therapie nach den Grundlagen der TCM.
Sehr wichtig bei der Beurteilung des Patienten ist auch dessen Lebensführung bzgl Ernährung, Bewegung/Sport und Arbeitssituation.
Akupunktur in der Schmerztherapie
Schmerzen bedeuten immer eine Stagnation des Qi, also einen Energiestau, sowohl an der lokalen Stelle, an der der Schmerz wahrgenommen wird, sowie auch im dazugehörigen Meridian. Daraus ergeben sich die nötigen Akupunkturpunkte, denn wenn die lokale Energieblockade gelöst ist, muss die frei werdende Energie wieder in den richtigen Bahnen weiterfließen können, was nur mit der zusätzlichen sogenannten „Leitbahntherapie“ auch gewährleistet ist.
Je „frischer“ der Schmerzzustand ist, desto schneller ist der spürbare Erfolg der Nadeln!!
Die positive Wirkung hält natürlich nur dann lange an, wenn die Schmerzursache kein vorrangig funktionelles Problem, wie z.B. eine echte Wirbelblockade (siehe Links: CHIROPRAKTIK bei meinem Mann) oder eine noch nicht verheilte Verletzung im Gewebe ist.
Akupunktur bei internistischen Infekten
Im Mittelpunkt zur Diagnosefindung durch die Erfahrung der TCM steht die „Symptomsprache“, das heißt: das Erkennen und Zusammenfügen der einzelnen Krankheitszeichen bzgl des betroffenen Organs .
-Ist es ein Infekt, der akut begonnen hat, dann geht man davon aus, dass pathogene Erreger von außen an/in diesem Organ, an dem die Symptomatik auftritt, eingedrungen sind. Mittels der Akupunktur kann dort dann sofort lokal die körpereigene Abwehr verstärkt werden, so dass der Erreger keine Chance hat und die Krankheit (meistens ) nicht eintritt.
Je „frischer“ der Infekt ist, desto wirkungsvoller ist die körpereigene Abwehrsteigerung.
Der Therapeut beurteilt genau die Symptome, z B ob der Patient Fieber hat oder eher fröstelt, ob es einen Hustenreiz gibt oder sogar Schleimbildung.. genau auf diesen analysierten Zustand ist die Akupunktur- und Kräutertherapie dann abgestimmt.
-Schwieriger ist die Diagnosestellung bei chronischen Infekten, oder wenn sich Erkrankungen über einen langen Zeitraum entwickelt haben bzw mehrere Organsysteme betroffen sind. Dann ist es zunehmend wichtig, zusätzlich zum symptomatischen Organbefund auch die Lebensumstände des Patienten und dessen psychische Symptome mit einzubeziehen (siehe Kapitel: Psyche). Nach dem gründlichen Befund erfolgt eine individuell differenzierte Therapieabfolge mit Akupunktur und unterstützender Kräuterheilkunde über einen längeren Zeitraum.
Als sehr aufschlussreiche Diagnosetechnik bewiesen hat sich hier die..
.. RAC-Methode in der Ohrakupunktur
Die spürbare Pulsveränderung beim Austesten der (aufgrund der Anamnese in Frage kommenden ) Ohrakupunkturpunkte erleichtert die Diagnosestellung und ermöglicht eine sehr individuelle Therapie.
Ich freue mich darauf, Sie mit Hilfe dieser vielfältigen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten auf Ihrem Weg zu bestmöglicher Lebensqualität und innerer Harmonie zu begleiten.